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Schnelles Wissen: Empathie

In unserem Format "Schnelles Wissen" beantworten wir grundlegende Fragen zu komplexen Themen.


Mit dem rapiden Fortschreiten der KI mehrt sich auch der Ruf nach einer allzu menschlichen Eigenschaft: Der Empathie. Dass es mehr davon braucht, auch im Hinblick auf die notwendigen Lösungen für eine krisengeschüttelte Welt, darüber werden sich immer mehr Stimmen einig. Wenn emphatisches Zuhören, Verstehen und wertschätzende Verbindungen tatsächlich die Schlüssel sind, mit denen wir nachhaltigen Wandel etablieren können… dann ist die GFK bald Teil des Standardrepertoires der zukünftigen Problemlöser*innen dieser Welt. In diesem Artikel beatnworten wir vier Fragen über das Phänomen Empathie.





Welcher Empathietyp bin ich?

Würdet ihr euch als empathisch bezeichnen? Und wenn ja, welche Empathie meint ihr? Die Wissenschaft unterscheidet nämlich zwischen emotionaler und kognitiver Empathie.

Emotionale Empathie funktioniert in etwa so: Ich sehe was du fühlst, ob du zum Beispiel leidest oder dich freust, und fühle dabei mit. Die kognitive Empathie hingegen bedeutet, dass wir verstehen, was die andere Person gerade fühlt – wir verarbeiten ihre Emotionen eben kognitiv.

Laut der Pychologin und Empathie-Expertin Prof. Dr. Isabel Dziobek ist es eine relativ neue Erkenntnis, dass jeder Mensch eine andere Veranlagung für Empathie mitbringt. Vermutlich ist unsere Empathiefähigkeit am Ende das Ergebnis einer Mischung aus Genetik, Erziehung und Übung. Bei Letzterem ist die GFK ungemein hilfreich.


Kann man Empathie erlernen?

Ja, kann man. Empathie ist zwar eine angeborene Fähigkeit. Das heißt aber nicht, dass sie von Anfang an voll entwickelt ist. Ein möglicher erster Schritt im Lernprozess ist es, Worte zu für das finden, was wir fühlen. Die meisten Menschen beantworten die Frage “Wie geht’s dir?” mit “gut” oder “schlecht”. Dabei stellte GFK-Koryphäe Klaus Karstädt bereits fest: “Gut und schlecht sind Kategorien, keine Gefühle.”

Um empathisch zu werden, müssen wir also etwas tiefer graben. Sind wir aufgeregt, neugierig, verwundert, erschrocken, inspiriert? GFK-Newcomern passiert es oft, dass ihnen anfangs die Worte für ihre Gefühle fehlen. Mit der Zeit erweitert sich der Wortschatz und mit dem Wortschatz entsteht große innere Klarheit und die Fähigkeit, anderen Gegenüber klar zu kommunizieren.


Ist Empathie immer gut?

Nicht per se, denn eine ausgeprägte Empathiefähigkeit macht einen nicht automatisch zu einem besseren Menschen. Sie bedeutet erstmal nur ein gutes Gespür dafür, was andere fühlen und welche Entscheidungen diese Gefühle vielleicht begünstien. Was wir mit dieser Fähigkeit anstellen, steht auf einem anderen Blatt.

Empathiefähigkeit ist also ein neutrales Werkzeug. Sie entscheidet allerdings darüber, wie wir als Individuen und als Gesellschaft miteinander kooperieren und zusammenleben. Erst gepaart mit dem aufrichtigen Wunsch nach einer wertschätzenden Verbindung wird Empathie von einem potenziellen Manipulationswerkzeug zu einem Element von gewaltfreier Kommunikation.


Muss ich mich jetzt dauerhaft in andere einfühlen?

Nein, Empathie fängt bei uns selbst an. Nicht umsonst heißt es: Ein starkes Wir braucht zwei starke Ichs. Und haben wir unseren Empathie-Mechanismus erst einmal weit genug entwickelt, gelingt das empathische Verstehen oft wie von allein.

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